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Jamaika's Elite fühlt sich wohl in Rif

Jamaikas Athletinnen und Athleten gehören vor allem in den Laufdisziplinen zu den Besten der Welt. Eine 15-köpfige Abordnung von ihnen trainiert seit zwei Wochen im Sportzentrum Rif, die meisten bereiten sich auf die WM in Budapest vor. Angeführt wird die Gruppe von der elffachen Weltmeisterin Shelly-Ann Fraser-Pryce.



"Es ist fantastisch hier"

Das Strahlen der Gäste ist nun der größte Lohn für die Arbeit: "Als Sportlerin auf Reisen ist es ganz wichtig, sich wie daheim zu fühlen", erklärt Shelly-Ann Fraser-Pryce, die als einzige im Hotel wohnt. "Hier ist es fantastisch, wir fühlen uns sehr willkommen." Die 36-jährige Weltsportlerin des Jahres reist mit Familie. Als ihr fünfjähriger Sohn Zyon vor wenigen Tagen krank wurde, habe auch die Versorgung im Spital reibungslos funktioniert. "Wenn es mit einer Medaille in Budapest klappt, gebührt Österreich definitiv auch ein Anteil daran", streut sie ihren Gastgebern Rosen.


Halle als großes Plus

Bei Schlechtwetter in die Halle übersiedeln zu können, sei ein ganz großes Plus, betont die Sprintkönigin. Überhaupt dürfen sich die Jamaikaner derzeit wie im Paradies fühlen. "Bei ihnen daheim wird im Training meistens auf der Wiese gelaufen", sagt Stephanie Bendrat, die in ihrer aktiven Zeit auf der Insel zu Gast war. Umso beachtlicher ist das hohe Niveau. Julian Forte hat eine Bestmarke von 9,91 Sekunden über 100 Meter zu Buche stehen: "Heuer haben wir acht Athleten, die schon unter 10,0 gelaufen sind." In Österreich wäre er der Schnellste, in Jamaika war das zu wenig fürs WM-Aufgebot. "Vielleicht kann man mit eurer Regierung über eine Einbürgerung reden?" scherzt er. Sightseeing in Salzburg will er jedenfalls noch unternehmen, wenn Zeit dafür ist.


Rif ist offen für weitere Gäste

Die Stimmung ist grundsätzlich sehr locker, mitunter werde sogar gesungen, verrät ULSZ-Geschäftsführerin Sabrina Rohrmoser. Die "flexible Truppe" hält sie auf Trab, aber sie ist voll des Lobs: "Eine Weltsportlerin hier zu haben, ist für uns eine große Ehre. Wir hoffen, dass 2024 vor Olympia in Paris vielleicht noch mehr Abordnungen nach Rif kommen wollen."

Signalwirkung sieht Rohrmoser außerdem für die heimische Sportszene.

Ski-Olympiamedaillengewinnerin Mirjam Puchner war am Mittwoch in der Halle und tauschte sich mit Fraser-Pryce aus. Zwei Salzburger Leichtathleten analysierten das Training der Weltklasse genau: Mittelstrecklerin Katharina Stöger, die auch im Freien schon gemeinsam mit den Gästen auf dem Platz gestanden war, schwärmt: "Es ist schon etwas Besonderes, neben Leuten dieser Qualität trainieren zu können." Und Sprinter Benedikt Kurz sagt: "Ich habe ich mir gleich ein paar Aufwärmübungen abgeschaut, die ich noch nicht kannte."



Quelle: Salzburger Nachrichten, 26. Juli 2023, Gerhard Öhlinger & Stephanie Rausch

Fotocredits: Olympiazentrum Salzburg/Rüdiger Jahnel


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